Dafür muss das Programm aber erst einmal optimiert werden. Was ist die größte Herausforderung dabei?
Gama de Abreu: Was bei normal und überbelüfteten Arealen gut funktioniert, ist bei kollabierten Lungenarealen deutlich schwieriger, denn diese weisen vergleichbare Hounsfield-Werte auf wie die des umliegenden Gewebes. Die Abgrenzung der Lunge anhand der Hounsfield-Werte allein ist deshalb bei erkrankten Lungen nicht möglich. Deshalb sind Algorithmen in der Software umzusetzen, die diese Abgrenzung anhand anatomischer Informationen leisten können.
Braune: Die pathophysiologischen, kollabierten Areale konnten bisher nur zeitaufwändig per Hand von Experten segmentiert werden. Zukünftig sollen sie ebenfalls mit dem Programm DICOM-Analyser automatisiert abgegrenzt werden können. Die anzuwendenden Algorithmen berücksichtigen dann typische anatomische Eigenschaften, wie beispielsweise die Begrenzung der Lunge durch die Rippen oder das Zwerchfell.
Für diese Programmierung haben Sie sich dann auch die Unterstützung der Kollegen von der BTU eingeholt. Wie sieht diese Zusammenarbeit genau aus?
Braune: Wir haben das Institut für Medizininformatik der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus–Senftenberg um Unterstützung bei der Überarbeitung und Optimierung des Programms DICOM-Analyser gebeten. Durch ihre Expertise auf dem Gebiet der Medizininformatik können die Mitarbeiter und Studenten um Frau Prof. Bönninger wesentlich dabei helfen, das bestehende Programm zu verbessern sowie zusätzliche Algorithmen zu implementieren.